REPLACE Heizungsmatrix

Beim Austausch ineffizienter Heizungsanlagen geben die REPLACE Heizungsmatrixen einen ersten Überblick: Sie zeigen, welche Art von Heizsystem auf Basis erneuerbarer Energien oder eines Anschlusses an Fernwärme für Ihr Ein- oder Zweifamilienhaus oder für Ihr größeres Gebäude am besten geeignet ist. Welche Art von System empfohlen wird, hängt von der thermischen Qualität des betrachteten Gebäudes ab, d.h. dem Nutzwärmebedarf in kWh pro m² und Jahr laut Energieausweis. Der Bericht, der die Heizungsmatrixen für beide Gebäudetypen für neun europäische Länder darstellt, kann hier eingesehen werden.

Ob Neubau oder Sanierung: Mit erneuerbaren Energien bringt Ihr neues Heizsystem – sei es ein Ofen, ein hauseigener Kessel oder ein Anschluss an Fernwärme – nicht nur Kostenersparnis, Komfort und Behaglichkeit. Es leistet auch einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz und zum Erhalt der Wirtschaftskraft Ihrer Region und einer sicheren Energieversorgung. Und das alles mit Energie aus der eigenen Region: ob Solarenergie, Biomasse oder Umgebungswärme, die mit Strom aus Wasser, Wind und Sonne über eine Wärmepumpe zur Verfügung gestellt wird, oder sei es ein Anschluss an Fernwärme.

In jedem der neun Partnerländer wurden in den beiden Heizungsmatrixen die Heizungsanlagen in einem Ampelsystem klassifiziert. Die Abstufung basiert auf einem umfangreichen Kriterienkatalog, wobei Heizkomfort, Investitionskosten und CO2-Emissionen hoch gewichtet wurden. So haben Heizungsanlagen mit dunkelgrünen Feldern sehr niedrige CO2-Emissionen bei geringen Investitionskosten und hohem Heizkomfort. Heizungsanlagen mit gelben Feldern sind nur bedingt empfehlenswert, und solche mit roten Feldern werden – aufgrund der Nichterfüllung der oben genannten Kriterien – nicht empfohlen.

  • Gebäude, die abgefragt werden können, reichen von Passivhäusern über Niedrigenergiehäuser bis hin zu alten oder Energie-ineffizienten Gebäuden.
  • Erfasste Heizsysteme sind z.B. Wärmepumpen, Pelletheizungen, Fernwärme oder Kachelöfen.
  • Eine Skala von grün über gelb bis rot zeigt an, welches Heizsystem am besten zu einem bestimmten Gebäudetyp passt. Suchen Sie nach einem grünen Feld.
  • Mouse-over-Infos erklären, worauf der/die Nutzer*in bei der Wahl eines bestimmten Heizsystems achten sollte oder warum ein System empfehlenswert oder nicht empfehlenswert ist.

Die Übersicht dient als Grundlage, um anschließend eine professionelle Energieberatung in Anspruch zu nehmen und weitere Details zu klären. 

Ausschnitt aus der Heizungsmatrix

Tipp: REPLACE empfiehlt, vor einem Heizungstausch die Gebäudehülle und das hauseigene Heizsystem durch einen Energieberater*in überprüfen zu lassen. Eine gute Wärmedämmung der Gebäudehülle, gute Fenster und eine hydraulisch abgeglichene Wärmeversorgung verhindern Wärmeverluste und reduzieren damit sowohl die jährlichen Heizkosten als auch die Investitionskosten für die neue Heizungsanlage deutlich.

Hinweis: Die EU hat sich verpflichtet, bis 2050 klimaneutral zu sein – also nicht mehr Treibhausgas zu produzieren, als durch Wälder und andere natürliche CO2-Speicher ausgeglichen werden kann. Die Bürgerstiftung Energiewende Oberland EWO wurde 2005 gegründet mit dem Ziel, bis zum Jahr 2035 unabhängig von fossilen Energieträgern zu werden. Mit dem Projekt REPLACE will die EWO den Schwerpunkt ihrer Arbeit auf den Sektor Wärme legen.  Durch den intensiven Kontakt mit Entscheidungsträgern aus Lokalpolitik, Gewerbe und Gebäudeeigentümern liegt der Bürgerstiftung am Herzen, die maximal erreichbaren Ziele bei der Wärmewende zur Umsetzung zu bringen. Dies kann im Einzelfall dazu führen, dass bei der Wahl des Energieträgers nach Kompromissen gesucht werden muss. Selbstverständlich ist die Installation von neuen Erdgasheizungen kritisch zu betrachten, im Gebäudebestand gerade im städtischen Bereich manchmal jedoch nicht zu vermeiden, da sich die Lagerung und Anlieferung von Pellets oder Hackschnitzeln dort oftmals schwierig gestaltet. Zum einen raten wir allen Entscheidungsträger*innen, die gegenwärtig nicht zu 100 Prozent auf erneuerbare Energien setzen können, daher dringend zu Hybrid-Heizanlagen, sodass fossile Energieträger nicht ganzjährig erforderlich sind bzw. die Anlagen mit einem Beitrag zur Stromerzeugung einen ökologischen Mehrwert liefern. Zum anderen setzt die EWO auf eine intensive Weiterentwicklung bei der Erzeugung von regenerativen Gasen, wie sie z.B. in der neu erstellten Bundeswasserstoffstrategie vorgestellt wurde. Damit könnte langfristig der Umstieg von Erdgas auf regenerative Gase erfolgen und den aktuell noch erforderlichen Anteil an fossilen Energieträger gänzlich verdrängen. Die Technologien zum Ersatz von fossilen Energieträgern sind vielfältig. Unter Berücksichtigung aller Energieeinsparmaßnahmen verfügt das Oberland über ausreichend Potenzial, um sich vollständig mit regenerativen Energien versorgen zu können.   

Haftungsausschluss
Die Bürgerstiftung Energiewende Oberland EWO hat nach bestem Wissen und Gewissen diese Heizungsmatrix zur Auswahl des geeigneten Heizsystems auf Basis der Original-Heizungsmatrix der österreichischen Klimaschutzinitiative klimaaktiv des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) erstellt. Diese Matrix wurde im Hinblick auf die regionalen strukturellen, wirtschaftlichen und umweltrelevanten Gegebenheiten angepasst, so dass z.B. unterschiedliche klimatische Bedingungen, Gebäudestandards, Anteile von Kohle, Öl und Gas im nationalen Strommix für den Betrieb von Wärmepumpen etc. bei den empfohlenen Heiztechnologien adäquat berücksichtigt werden.

Die vorliegende Matrix wurde mit größter Sorgfalt der EWO in Abstimmung mit den relevanten regionalen Akteuren erstellt. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Inhalte können die beteiligten Autoren jedoch keine Gewähr übernehmen. Darüber hinaus ist die Haftung für alle verantwortlichen Autoren für sämtliche Schäden, insbesondere für direkte oder indirekte sowie materielle oder immaterielle Schäden, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen verursacht wurden, ausgeschlossen. Dies gilt sinngemäß auch für die Europäische Kommission, die die Erstellung dieser Heizspiegel finanziert hat, und die österreichische Regierung (insbesondere BMK), die die ursprüngliche Version entwickelt und bereitgestellt hat.

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