100% sauber Heizen im Oberland
Familie Kluge aus Eberfing erhält die erste Auszeichnung der Energiewende Oberland

Seit Herbst 2022 gibt es die Auszeichnung „Saubere Heizung“, entworfen von der Energiewende Oberland (EWO) zusammen mit den Klimaschutzmanager*innen der Region. Der erste Haushalt, der das schmucke Holzschild jetzt von der EWO erhalten hat, ist Familie Kluge aus Eberfing, die mit einer Kombination aus Wärmepumpe und Solarstrom heizt. Entwickelt wurde der Preis im EU-geförderten Heizungstauschprojekt REPLACE und soll aktive Wärmewender*innen würdigen und zum Nachahmen anregen.

Erster Preisträger “Saubere Heizung”: Matthias Kluge heizt sein Haus in Eberfing mit einer Grundwasserwärmepumpe. Der Strom für die Pumpe kommt vom eigenen Dach. Copyright: Matthias Kluge

Eigentlich wollte Familie Kluge aus Eberfing schon viel früher klimafreundlich heizen. 1998 entstand ihr Haus als Neubau. Die Temperatur für Heizung und Wasser sollte aus einer Wärmepumpe kommen, die mit relativ wenig Strom viel Wärme erzeugen kann. Aus Kostengründen wurde es zunächst doch eine Ölheizung.

Gründe für den Heizungstausch

Wie es dann zum Umstieg kam, berichtet Matthias Kluge bei der Preisübergabe, bei der er die Holzplakette „Saubere Heizung“ von Energieberater Andreas Scharli von der EWO erhielt: „In Eberfing arbeite ich im Arbeitskreis Energie mit und wollte unbedingt auch mein eigenes Haus mit erneuerbaren Energien versorgen. Außerdem hatten wir vor Jahren einen Hochwasserschaden, bei dem der Öltank im Keller ausgelaufen ist. Das hat uns den Gefahrenstoff Öl nochmal richtig bewusst gemacht.“ Der praktische Schritt zum Heizungstausch erfolgte vor zwei Jahren mit dem Eignungscheck Heizung der Verbraucherzentrale. Damit wollte die Familie, trotz noch funktionierender Ölheizung, den Wechsel in Ruhe planen.

Grundwasserwärmepumpe und Photovoltaik

Dank der guten Unterstützung des lokalen Heizungs-Fachbetriebs baute Familie Kluge im Sommer 2022 schließlich eine Grundwasserwärmepumpe ein. Für diese Technik sprachen vor allem die guten Grundwasserverhältnisse –  erreichbares Grundwasser in geringer Tiefe – sowie die relativ hohe Effizienz dieser Technologie, die gerade bei einem Bestandgebäude wichtig ist. Gleichzeitig erweiterten die Kluges ihre Photovoltaik-Anlage, so dass der Strom für die Wärmepumpe von Anfang an vom eigenen Dach kam.

Vorteile

„Ich finde die Wärmepumpe immer wieder faszinierend“, stellt Frau Kluge fest. „Sie arbeitet im Keller vor sich hin und erzeugt aus 8 Grad kühlem Wasser eine angenehme Duschtemperatur“. Matthias Kluge sieht noch einen weiteren Vorteil: Den Platz, der vorher als Tankraum diente, will er jetzt für seine Schreinerarbeiten nutzen. Außerdem denken die Eberfinger gleich für die nächste Generation mit: Den Umbau der Heizung haben sie auch für ihren Sohn und dessen Familie gemacht, die in Kürze in das Zweifamilienhaus mit einziehen. Ab dann gibt es klimafreundliche Wärme und Stromversorgung für alle Parteien.

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