Rußiger Freitag – erstes Treffen der Lokalen Arbeitsgruppe im Oberland

Das erste Treffen der Lokalen Arbeitsgruppe im Oberland fand bezeichnender Weise am Rußigen Freitag statt – einem Karnevalstag, an dem auch Kaminkehrer-Ruß eine Rolle spielt. Beim Treffen in Penzberg ging es darum, Wissen und Netzwerke zusammenzubringen und damit Kräfte für den Heizungstausch in der Region zu bündeln. Vor Ort waren Vertreter*innen von Energieberatungen, Kaminkehrern, Industrie- und Handelskammer und Verbraucherzentrale.

Welche Bedeutung REPLACE und klimafreundliches Heizen fürs Oberland haben, zeigten beim Treffen Zahlen aus dem Forschungsprojekt INOLA: Danach produziert Heizen 31% des CO2-Ausstoßes und ist für 44% des Energieverbrauchs verantwortlich. Gleichzeitig kommen nur 10% der Energie aus Erneuerbaren, während 66% aus Erdgas und 21% aus Erdöl stammen. Neben dem Heizungstausch spielt Sanierung von Gebäuden mit besonders hohem Energieverbrauch eine zentrale Rolle in der Region, da der Energieverbrauch mit einer Verdoppelung der Sanierungsrate von 0,7% auf 1,4% deutlich gesenkt werden kann. Außerdem zeigten die INOLA-Daten, dass der Heizbedarf vollständig durch regionale Energieträger gedeckt werden kann, vor allem aus freistehenden Solarthermie-Anlagen gefolgt von solarthermischen Aufdachanlagen, Biomasse und Geothermie.

Bei der Abstimmung, welche REPLACE-Kampagnen für das Oberland besonders interessant sind, lagen bei der Gruppe Exkursionen zu Best Practice Beispielen in der Region ganz vorne, gefolgt von der Umsetzung von Gemeinschaftsaktionen wie Dorfheizungen oder der gemeinsame Einkauf von Pellets sowie Konzepte für mobile Wärmeversorgung, wenn Heizungen plötzlich ausfallen. Weitere wichtige Themen beim Treffen waren u.a. die Verlässlichkeit politischer Rahmenbedingungen für eine langfristige Planung, die Bedeutung von Dorfheizungen im Oberland und der Ausblick auf den geplanten Energiegipfel.

Im Herbst ist das nächste Treffen der Lokalen Arbeitsgruppe vorgesehen, deren Expert*innen-Wissen die Entwicklung, Steuerung und Umsetzung von regional angepassten Austauschaktionen grundlegend unterstützt.

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